Die Physiotherapie ist ein wesentlicher Bestandteil bei der Behandlung chronischer und akuter Schmerzen. Um dem individuellen Schmerz des Patienten und dessen Ursache zu begegnen, können wir Physiotherapeuten auf ein vielfältiges Spektrum von Wirkungsweisen zurückgreifen. Kinetische (Bewegung und Bewegungsabläufe betreffend), mechanische, thermische (Wärme und Kälte), elektrische, aktinische (Strahlentherapie) und physiochemische (Stoffwechsel, Selbstheilungsmechanismen) Wirkungsweisen.
Patient und Therapeut wollen den Schmerz aktiv bekämpfen. Es geht nicht nur darum die Ursache des Schmerzes ausfindig zu machen und zu behandeln, sondern auch die eigene Körperwahrnehmung des Patienten, mitunter durch psycho- und verhaltenstherapeutische Maßnahmen zu verbessern und zu schulen, Bewegungsabläufe zu korrigieren und zu harmonisieren und die körperliche Leistungsfähigkeit und somit auch die Lebensqualität zu steigern.
Zu den schmerztherapeutischen Methoden in der Physiotherapie gehört unter anderen die Massagetherapie. Mit Reflexzonenmassage, Akupressur und manueller Lymphdrainage verbessert diese die Durchblutung, entspannt die Muskulatur und führt so zu Schmerzlinderung. In der Thermotherapie führen Wärmeanwendungen wiederum zu Muskelentspannung und Durchblutungssteigerung. Kälteanwendungen regulieren Entzündungen und steigern den Muskeltonus. Auch die Anwendung von elektrischem Strom (Elektrotherapie) bewirkt Schmerzlinderung durch Entspannung und durchblutungsfördernde Reize. Zudem wird die Muskelaktivität gezielt stimuliert und es werden vermehrt körpereigener Endorphine ausgeschüttet.
Weiterhin zu nennen wären die aktive Bewegungstherapie (Krafttraining), funktionelle Bewegungslehre und medizinisches Aufbautraining. Auch die an anderer Stelle bereits erwähnte
Lagerungstechnik, bei der der Patient für eine bestimmte Zeit in einer schmerzfreien Position gelagert wird bewirkt herausragende Ergebnisse.